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1. Das Deutsche Reich - S. X

1905 - Berlin : Mittler
Quellen zum 1. und 2. Abschnitt. Katzen, Das deutsche Land. Supan, Grundzüge der physischen Erdkunde. Xedderich, Wirtschaftsgeographische Verhältnisse im ostfälischen Hügel- und Tieflande. Günther, Der Harz. Regel, Thüringen. Sommer, Landeskunde von Schlesien. Partsch, Oberschlesien. Wahnschaffe, Ursachen der Oberflächengestaltung des norddeutschen Flach- landes. Dorn, Die Seehäfen des Weltverkehrs. Meitzen, Uhrenindustrie im Schwarzwalde. Rausch, Sonneberger Spielwaren-Industrie. Borgius, Mannheim und die Entwicklung des südwestdeutschen Getreide- handels. Menzel, Berg- und Hüttenwesen im Königreich Sachsen. Wickert, Der Rhein und sein Verkehr. Lange, Hausindustrie in Schlesien. Struwe, Der Hopfenhandel. Senkel, Wollproduktion und Wollhandel im 19. Jahrhundert. Schneider, Petroleumhandel. Stillich, Spielwaren-Hausindustrie des Meininger Oberlandes. Hisserich, Die Idar-Obersteiner Industrie. Senst, Die Metallspielwarenindustrie und der Spielwarenhandel von Nürn- berg und Fürth. Banniza, Berg- und Hüttenwesen des Oberharzes. Paxmann, Die Kaliindustrie. Engel, Obstbau und Obsthandel im Großherzogtum Baden. Meyer, Lesebuch der Erdkunde. Credner, Elemente der Geologie. Pütz, Erd- und Völkerkunde. Schillmann, Geographie in Bildern. Kerp, Die deutschen Landschaften. Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands. Statistische Jahrbücher, Handelskammerberichte, Fach- und Zeitschriften. Quellen zum 3. Abschnitt. Merckel, C., Münch u. a.. Der Weltverkehr und seine Mittel. Rotschild's Taschenbuch für Kaufleute. Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands.

2. Das Deutsche Reich - S. 34

1905 - Berlin : Mittler
— 34 — Nicht weniger als 600*) Werkstätten größeren und kleineren Umfanges fabrizieren Schmuckgegenstände der mannigfaltig- sten Art: Ringe, Ketten, Armbänder, Kreuze, Bleistifthalter usw. Darmstadt ist gleich Worms und Pirmasens Sitz lebhafter Lederverarbeitung. (Schuh- und Stiefelfabrikation.) (Im Gebirge.) Während im Wasgenwalde die Käsebereitung, im Odenwalde die Syenitgewinnung und -Schleiferei die beachtenswertesten Gewerbe bilden, ist der Schwarzwald der Hauptsitz : a) der Uhrenfabrikation (Furtwangen, Triberg, Villingen, Neustadt). Man verfertigt heute vornehmlich: 1. die bekannten Schwarzwälder Kuckucks- und Wachtel- uhren, 2. die massive Uhr (Regulator, Tafel-, Wanduhr), 3. die Amerikaneruhr. Die letztere hat die alte Schwarzwälder Uhr mehr und mehr ver- drängt, da dieselbe einen Massenartikel bildet, der infolge der Billigkeit und dauerhaften Konstruktion ein besserer Handels- und Exportgegen- stand ist.**) Jetziger Umfang. Der Schwarzwald bildet immer noch den Hauptsitz der deutschen Uhrenindustrie. Auf einem Bezirke von 10 Quadrat- meilen sind etwa 10 000 Arbeiter in ihr beschäftigt; davon entfallen auf über 1000 Kleinbetriebe etwa 2000 Gehilfen und auf mehr als 60 Groß- betriebe nahezu 8000 Arbeiter. Absatzgebiete. Als Hauptausfuhrländer kommen in Betracht: England, Rußland, die Schweiz und der Orient, dann Amerika, Südafrika und Australien. b) bedeutender Musikinstrumentenfabrikation. In neuerer Zeit haben die Schwarzwaldbewohner sich auch mit Erfolg der Herstellung von kleineren und größeren Musikinstrumenten zugewendet. (Orchestrions.) c) lebhafter Strohflechterei; jedoch wird sie nicht in dem Umfange betrieben wie in Oberbayern; d) vieler anderer Gewerbe, die ihre Entstehung teils dem Holzreichtum, teils den Bodenschätzen des Gebirges ver- danken, wie Holzfällen, -flößen und -schneiden, Teer- und *) Einige verarbeiten wöchentlich für 5000 M Gold und jährlich für 200000 M Edelsteine und 100000 M Perlen. **) Im badischen Schwarzwalde gibt es zehn größere Etablissements, die täglich 6000 bis 8000 Stück dieser Uhren zu liefern imstande sind.

3. Das Deutsche Reich - S. 36

1905 - Berlin : Mittler
36 der Mannheims. Lederverarbeitung und Möbelfabrikation sind hier sehr entwickelt. 2. Die Eisenbahnen. Die von Süden nach Norden sich erstreckende Tiefebene hat auch den wichtigsten Bahnlinien ihren Weg gezeigt: es sind die rheinische West- und Ostbahn. Die Westbahn: Basel — Mülhausen — 1 Speier, Worms, Main z. Straßburg | Neustadt, Bingen. Die Ostbahn: Basel—freiburg— Ì Mannheim—mainz. Karlsruhe j Heidelberg—darmstadt—frankfurt. Eine weitere Folge der Bodengestaltung ist die Ent- wicklung von zwei Eisenbahnknotenpunkten. Mülhausen bildet den einen. Hier zweigt sich der Südwestverkehr vom Südverkehr ab, um durch die burgundische Pforte Frankreich zu erreichen. Mainz, Darmstadt, Frankfurt a. M. bilden im Nord- osten ein Verkehrsdreieck, zu dem aus allen Himmels- richtungen Schienenwege hinstreben. Am meisten trifft dies zu für Frankfurt a. M. (288 000). Durch die Lage an den sich kreuzenden Land- und Wasserwegen ist diese Stadt eine Vermittlerin zwischen dem Norden und Süden, Westen und Osten Deutschlands geworden. Daraus erklärt sich auch ihre Bedeutung als Meß platz in früherer Zeit; heute haben die Messen sehr an Wert verloren. Dagegen hat Frankfurt seinen alten Ruf als einer der ersten europäischen Börsenplätze bewahrt. Am linken Ufer des Mains liegt die Vorstadt Sachsen- hausen, die sich durch viele Gärtnereien, 5 große und 46 kleinere Apfelweinkeltereien auszeichnet. Eine der größten Keltereien verarbeitet täglich 1000—1200 Zentner Äpfel. Die jährliche Obstzufuhr nach Frankfurt-Sachsenhausen, diesem Zentralplatz des deutschen Obsthandels, beläuft sich auf 1600 Waggons, der jährliche Umsatz an Apfelwein auf 120 000 bis 150 000 hl, an Beerenwein aller Art auf 2000 hl. Obst und Wein repräsentieren zusammen einen Wert von 10 Mill. Mark. Iii. Das schwäbisch-fränkische Stufenland. Welches Gebiet umfafst es? Die Landschaft, die sich im Osten der oberrheinischen Ebene ausbreitet und sich in mehreren Stufen allmählich

4. Das Deutsche Reich - S. 39

1905 - Berlin : Mittler
39 — Bamberg (Bamberger Kessel). Es ist die Stätte eines in hoher Blüte stehenden Gemüsebaus, des ältesten in ganz Deutschland. (In Bamberg und seiner Umgebung zählt man etwa 500 Gärtnereien.) Ii. Im Bergbau. Er wird in den Stufenländern jedoch nur in geringerem Umfange betrieben. Größere wirtschaftliche Bedeutung hat der Bergbau auf Salz, das im Muschelkalk in großen Lagern sich findet. An der gesamten Steinsalzproduktion des Reiches beträgt der Anteil der Stufenländer (Württemberg) 35%, nämlich 350 000 t. Den Mittelpunkt der Steinsalzgewinnung bilden Kochen- dorf, Friedrichshall und Heilbronn; Hall und Sulz haben Siedewerke. Iii. In der Industrie a) (Im schwäbischen Stufenlande). Das ganze Neckargebiet stellt einen bedeutenden Industriebezirk dar. Die wichtigsten Industriestädte sind: Stuttgart (188 000), Süddeutschlands erster Verlagsort und Württembergs größte Stadt. Kunst- und Möbeltischlerei, Herstellung von Maschinen und Eisenbahnwaggons, Bier- brauerei, Gärtnerei und Buchdruckereigewerbe stehen in Blüte. Heilbronn (38 000), gewerbereichste Stadt und erster Handelsplatz Württembergs. Obenan steht die Metallverarbeitung, dann folgen Papier-, Tapeten-, Zuckerfabrikation und Her- stellung von Gold- und Silberwaren. Eßlingen (27 000) mit Maschinen-, Leder-, Blechwaren-, Schaumweinfabrikation und großer Gewerbeindustrie. Geißlingen, Württembergs erster Platz in der Fabrikation kunstgewerblicher Luxuswaren und Wirtschaftsgegenstände. In Ludwigsburg (21 000), dem »württembergischen Potsdam«, in Cannstatt, Reutlingen blüht die Gewebe- industrie (Baumwoll- und Wollspinnerei und -weberei). Gmünd*) (19 000), unechte Gold- und Silberwaren. b) (Im fränkischen Stufenlande). Auch hier steht die Industrie in hoher Blüte; sie verteilt sich auf zwei Bezirke. Den ersten bilden die Städte am oberen Main: Bamberg (42 000), Bayreuth (30), Hof (33) (siehe Alpen- vorland), in denen vorzugsweise die Textilindustrie blüht. *) Der Gesamtwert aller in Pforzheim, Hanau und Gmünd her- gestellten Gold- und Silberwaren beläuft sich auf etwa 100 Mill.mark jährlich.

5. Das Deutsche Reich - S. 40

1905 - Berlin : Mittler
- 40 — Kulmbach mit Bierbrauerei und chemischen Fabriken. Der zweite Industriebezirk liegt im Rednitzbecken mit den Städten: Nürnberg, Fürth, Erlangen. Den Mittelpunkt bildet Nürnberg (260 000 Einwohner), in unfruchtbarer, kiefernreicher Gegend, Bayerns erste In- dustriestadt, Es gibt kaum einen Industrieartikel, der nicht auch hier angefertigt würde. Hohe Bedeutung hat es als Verkehrsknotenpunkt. Leipzig, Eger, Regensburg, München, Augsburg, Stuttgart und Bamberg stehen durch Eisenbahnen mit ihm in Verbindung. Es gibt dort mehr als 40 Maschinenfabriken, die Dampf- und Nähmaschinen, Straßen- und Eisenbahnwagen herstellen; auch Bürsten, Pinsel und Farben werden angefertigt. Die größte europäische Ultramarinfabrik befindet sich in der Nähe. Weltberühmt sind die Bleistiftfabriken im nahen Dorfe Stein. Von den nahezu 30 bayerischen Fabriken dieser Art be- finden sich 23 in Nürnberg und Umgegend. In all diesen Fabriken werden von etwa 10 000 Arbeitern wöchentlich 41/2 Millionen Blei- und Farbstifte oder jährlich fast 225 Millionen im Werte von 8 Millionen Mark angefertigt. Berühmt sind die Nürnberger Spielwaren.*) Manche von den 65 Betrieben Nürnbergs verfertigen jährlich 50 000 Stück Zauberlaternen; daneben gibt es nicht weniger als 115 Exportkommissionshäuser, die die Spielzeuge an die bedeutendsten außerdeutschen Abnehmer: Italien, Ruß- land, Schweiz, Spanien und Rumänien versenden. Der größte Teil (70 °/0) geht jedoch nach England und Amerika. Der Wert aller im Reiche jährlich fabrizierten Spielzeuge beläuft sich auf 60 Mill. Mark, wovon für 18 Miß. Mark in Deutschland bleiben. Einen Weltruf hat Nürnberg ferner als Hopfenmarkt. Fürth (40 000) hat großartige Spiegelglasfabriken, für welche 40 Schleif- und Polierwerke im Jura arbeiten. Iv. Handel. Die rege gewerbliche Tätigkeit und der hoch entwickelte Bodenbau haben nicht nur einen lebhaften Güteraustausch zwischen den einzelnen Landschaften (Binnenhandel), sondern auch einen regen Handelsverkehr mit dem Auslande (Außen- handel) hervorgerufen. *) Seit 1840 werden vornehmlich Blechwaren (Trompeten, Küchen, Kochherde (in Fürth vorwiegend Zinnfiguren) optische Spielzeuge, Kreisel und Säbel fabriziert.

6. Das Deutsche Reich - S. 11

1905 - Berlin : Mittler
11 Es sind: Holland, Belgien, Frankreich, Schweiz, Österreich-Ungarn, Rußland und Dänemark. Diesen schließen sich an im Norden bezw. Nordwesten : Schweden, Norwegen und England, die durch schmale Meeresteile mit unserem Yaterlande mehr verbunden, als von ihm getrennt sind. Die Pyrenäen- und Balkanhalb- insel stehen zwar in nicht so inniger Verbindung mit dem deutschen Reiche wie Italien, das nur durch die kleine Schweiz und durch die verhältnismäßig wegsamen österreichischen Alpen- gebiete getrennt ist, helfen jedoch den zweiten Staatenring bilden, der Deutschland in weitem Bogen umspannt. So hat wie kaum ein anderes Land Deutschland eine zentrale Lage; es bildet daher auch das wichtigste Durch- gangsgebiet für den europäischen Handel und Verkehr. Welche wirtschaftlichen Nachteile und Vorteile ergeben sich für Deutschland ans der zentralen Lage? Ein Blick in die Blätter der Weltgeschichte lehrt uns, wie Deutschland fast in jedem Jahrhundert der Schauplatz kriegerischer Ereignisse, der Tummelplatz fremdländischer Heeresmassen gewesen. Aus fast auen Himmelsgegenden ergossen sich kulturfeindliche Völkerströme in die deutschen Gaue. Aus dem Osten brausten gleich einem gewaltigen Un- gewitter nacheinander die wilden Horden der Hunnen, die räuberischen Magyaren und die heidnischen, barbarischen Slawen in das Land, alles vernichtend mit Feuer und Schwert. Von Norden kamen die Schweden, von Westen die Franzosen und beteiligten sich an dem unseligen Religions- kampf, der in dreißigjähriger Dauer die Hälfte aller Ortschaften samt ihren Bewohnern mit eisernem Besen, durch Hungersnot und Pest, vernichtete. Von ähnlicher Wirkimg für unsere Kultur waren die Schrecknisse des siebenjährigen Krieges und die tief traurigen Ereignisse der .Jahre 1806 und 1807, als wiederum französische Heere unsere Fluren zerstampften. Natürlich haben diese das Volksleben bis ins Mark treffenden Er- eignisse die wirtschaftliche Entwicklung unseres Vaterlandes außerordentlich gehemmt Wie aber Deutschland durch seine zentrale Lage den vernichtenden Elementen leicht zugänglich gewesen ist, so haben in gleicher Weise auch die kulturfreundlichen Strömungen ins Land dringen können, die von den Nachbarstaaten ihren Ausgang nahmen. Und besonders in neuester Zeit, da Deutschland geeint, macht- und glanzvoll als ein Hort des europäischen Friedens dasteht, hat sich der aus seiner Mittellage erwachsende wirtschaftliche Vorteil mehr denn je bemerkbar gemacht. Statt der wilden Horden durchziehen jetzt kreuz und quer Segen und Wohlstand bringende Handels- und Verkehrsstraßen das Land, die Nachbarstaaten miteinander verknüpfend. So muß Deutschland eine vermittelnde Rohe übernehmen, wollen Frankreich und Rußland, Dänemark und Italien, Holland, Belgien und England einerseits, Österreich-Ungarn und die südöstlichen europäischen Staaten anderseits in Handelsbeziehungen treten.

7. Das Deutsche Reich - S. 52

1905 - Berlin : Mittler
52 waren, Chemikalien: (Chromgrün, Anilinfarben) Maschinen, Nadeln, Lederwaren werden hier angefertigt. Südlich von Aachen liegen E upen mit lebhafter Tuch- fabrikation und M a Im ed y mit bedeutender Lederfabrikation. Andere Industriegebiete sind noch: im südlichen Westerwald das sogenannte Kannebäcker Land und der Hunsrück, wo die Achatschleiferei betrieben wird. Schon seit dem 14. Jahrhundert blüht im Westerwald die Töpferei. Die reichen Tonlager von vorzüglicher Güte haben diesen Gewerbezweig hervorgerufen. Der wichtigste Erzeugungsort ist Höhr, nordöstlich von Koblenz, wo allein 60 Fabriken mit weit über 600 Arbeitern bestehen (»Rheinische Töpferwaren« : Einmachetöpfe, Bierkrüge). Auch die Achatschleiferei ist ein seit langer Zeit be- triebener Industriezweig. Seinen Hauptsitz hat er in dem oldenburgischen Fürstentum Birkenfeld (Oberstein), wo ein Fünftel der Gesamtbevölkerung in den Schleifereien (50) beschäftigt ist. Handel. Die überaus reiche Mannigfaltigkeit der Erwerbsverhält- nisse hat auch einen äußerst lebhaften Güteraustausch hervor- gerufen. Es gelangen aus den verschiedenen Erdteilen zur Ein- fuhr Rohstoffe der mannigfaltigsten Art: als Wolle, Baum- wolle, Seide, Jute, Erze, Farbstoffe, Halbedelsteine, Getreide, Mastvieh und vielerlei Nahrungs- und Genußmittel. Dagegen führt das rheinisch-westfälische Industriegebiet aus : Schiffs- und Eisenbahnbedarfsgegenstände, Kanonen, blanke Waffen, Schneidewaren, Heizmaterial, Tuche, Seiden - und Baumwollstoffe, Papier, Chemikalien, Zucker, Schokolade, Obst, Wein, Ton-, Porzellan- und Steingutwaren, Mühlsteine und dergleichen mehr. Verkehr. Ein engmaschiges Eisenbahnnetz, fast 4000 km, steht dem Personen- und Güterverkehr zur Verfügung. Die wichtigsten Verkehrszentren sind Köln, Elberfeld, Essen und St. Johann-Saarbrücken. Auch an schiffbaren Wasserstraßen ist kein Mangel. Die wertvollste Verkehrsader bildet der Rhein (S. Rhein- schiffahrt), der die großen Industriebezirke mit der Nordsee in Verbindung bringt.

8. Das Deutsche Reich - S. 53

1905 - Berlin : Mittler
— 53 Andere wichtige Wasserstraßen sind noch der Rhein- Maas-Kanal, der über Neuß, den großen Getreidemarkt, nach Vierssen und Venlo führt, und der Dortmund-Ems-Kanal. Zusammenfassung. So ist denn das Rheinland infolge seiner land- schaftlichen Reize, der großen Zahl heilkräftiger Quellen, der Menge reich gesegneter Wein- und Obst- gärten, ertragreicher Fluren, des schier unerschöpf- lichen Reichtums an wertvollen Bodenschätzen, des Fleißes und der Intelligenz seiner Bewohner, der Fülle guter Verkehrseinrichtungen das Zentrum der deutschen Industrie, des Handel-s und Verkehrs ge- worden. D. Das hessische und Weserbergland. Lage. Diese Landschaft hegt zwischen dem rheinischen Schiefergebirge und der sächsisch-thüringischen Bucht im Fluß- gebiete der Weser und ihrer Nebenflüsse. Volksdieilte. Es gehört zu den am geringsten besiedelten Landschaften des Reiches (in manchen Gegenden 40 bis 50 Ein- wohner auf 1 qkm) und besitzt nur eine Großstadt. Gliederung: a) Physisch. Es gliedert sich in 1. das hessische Bergland, 2. das Weserbergland. b) Politischen Anteilhaben: Hannover,Westfalen, Hessen- Nassau, Braunschweig, das Großherzogtum Hessen und die Fürstentümer Waldeck und Lippe. Oberflächenbild und Geologisches der Landschaft. 1. Das hessische Bergland breitet sich zu beiden Seiten der Werra aus, reicht im Osten bis zur Fulda und trägt im Süden die Berg- rücken des Vogelsgebirges und der Rhön. In dem Winkel zwischen Werra und Fulda erheben sich der hohe Meißner und der Kaufunger Wald. Auf dem linken Fiüdaufer bildet der Habichtswald mit der

9. Das Deutsche Reich - S. 55

1905 - Berlin : Mittler
55 — Neben dem Bodenbau spielen unter den Erwerbsquellen b) die Viehzucht (besonders im Schwalmgrund) und c) die Forstwirtschaft eine wichtige Rolle. An Bodenschätzen ist die Landschaft arm. Außer Stahl- und Salzquellen (Oeynhausen, Lippspringe, Pyrmont) kommen nur noch die Stein- und Braunkohlenlager des Deister in Betracht. In den Steinkohlenbergwerken desselben sind etwa 2200 Arbeiter beschäftigt, die jährlich über Mill. Tonnen fördern. Sie sind für die Entwicklung der hannoverschen In- dustrie nicht ohne Bedeutung gewesen. Aber an Sand- und Kalksteinbrüchen ist der Deister reich; in ihnen finden rund 2000 Arbeiter Beschäftigung. Welche Stellung nimmt die Berglandschaft als Stätte des Gewerbes, des Handels und Verkehrs ein? a) Gewerbe. Infolge des Mangels an größeren Rohstoff - mengen wird die Industrie meist nur als Heimindustrie betrieben. Den wichtigsten Zweig der Heimindustrie bildet das Leinwand- gewerbe, und zwar in den Bezirken Fulda, Hersfeld und Kassel. In Bielefeld (62000), Herford und Umgegend hat die Leinenindustrie heute große wirtschaftliche Bedeutung; sie wird fast nur als Großindustrie betrieben. Daher sind in neuerer Zeit großartige Flachsspinnereien, Leinwand- und Damast- webereien und im Zusammenhange damit auch Bleich- anstalten und Wäschefabriken entstanden. Selbst die Seiden-, Samt- und Plüschweberei hat größeren Umfang angenommen. Auch die Eisenindustrie Bielefelds ist von großer Be- deutung; sie liefert Nähmaschinen, Fahrräder, Dampfmaschinen und Dampfkessel, was auf das Vorhandensein der nahen (wenn auch geringeren) Steinkohlen- und Eisenlager zurückzuführen ist. Die einzige Großstadt und gleichzeitig die gewerbreichste Stadt ist Kassel (106 000). Besonders großartig hat sich hierselbst die Eisenindustrie, nämlich Gießerei, Lokomo- tiven- und Maschinenbau entwickelt. Bekannt ist die große Maschinenfabrik von Henschel & Sohn. Daneben blühen Piano- forte-, Gold- und Silberwaren-, Porzellan- und Tonwaren- fabrikation. Auch als Eisenbahnknotenpunkt ist Kassel merkens- wert, da es in der Mitte der beiden Berglandschaften gelegen ist.

10. Das Deutsche Reich - S. 56

1905 - Berlin : Mittler
56 b) Handel. Derselbe ist von untergeordneter Bedeutung und erstreckt sich auf die Zufuhr von Rohstoffen und Kolonialwaren. c) Verkehr. Daher ist auch das Eisenbahnnetz wenig verzweigt. Es besteht ähnlich dem bayerischen nur aus Haupt- linien, die die Landschaft mit den Nachbargebieten verknüpfen. Den Mittelpunkt des Verkehrs bildet Kassel. Die wichtigsten Linien sind: 1. Kassel—bebra—fulda—frankfurt a. M., 2. Kasse 1—Göttingen—hannover—b remen. 3. Kassel—marburg—gießen— j ^011 z ' 4. H an n o ve r—minden—bielefeld—hamm—düsseldorf. An Gewässern dient dem Verkehr nur die Weser (siehe S. 139). E. Thüringen und seine Randgebirge. Lage. Thüringen nennt man jene Landschaft, die zwischen dem norddeutschen Flach- und dem fränkischen Stufenlande einerseits, zwischen dem Weser- und dem sächsischen Berg- und Hügellande anderseits ausgebreitet hegt. Umrahmung". Dieselbe bildet im Norden der Harz, im Süden der Thüringer und Frankenwald; Werra und Saale kennzeichnen die Grenze im Westen und Osten. Gestalt. Es zeigt etwa die Gestalt eines Dreiecks, als dessen Grundlinie die Saale zu betrachten ist. Gliederung: a) Physische. In physischer Hinsicht umfaßt es 2 Teile: 1. Die innere Landschaft : Das thüringische Hügelland. 2. Die Umrahmung: a) den Thüringer Wald, b) den Harz nebst Vorland. b) Politisch: Außer den eigentlichen thüringischen Staaten gehören zu Thüringen fast der ganze Regierungs- bezirk Erfurt (Provinz Sachsen) und schmale Grenzstreifen von Hannover, Hessen-Nassau, Bayern und dem Königreich Sachsen.
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